Klosterpark

Der Landschaftspark des Schlosses Reinhardsbrunn gliedert sich in einen inneren Schlosspark, unmittelbar am Schloss und begrenzt von alten Klostermauern sowie dem darüber hinaus gehenden äußeren Park. Im herzoglichen Außenpark entstand seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Pionierlager 'Georgij-Dimitroff' (Träger der VEB Kali Werra).

Hier erlebten bis zu 1500 Kinder pro Durchgang ihre Ferienspiele. Außerhalb der Ferien wurde die Anlage für die vormilitärische Ausbildung genutzt. Zum Ende der DDR-Zeit war das Gelände auch als Internierungslager für Systemgegner vorgesehen. In direkter Nachbarschaft zum Pionierlager befand sich das Ferienheim des VEB Traktorenwerk Gotha.

Beide Einrichtungen wurden 1991 von der Ev.-Luth.Kirche in Thüringen erworben, die hier ihr Evangelisches Stift eröffnete - die zentrale Bildungs- und Begegnungsstätte der Landeskirche. Bis zur Auflösung des Stiftes Ende 1997 befanden sich hier sechs Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen mit zuletzt über 20 000 Nutzern im Jahr. Aufgrund eines Rückübertragungsanspruchs des Alteigentümers (Herzoghaus Sachsen-Coburg und Gotha) beendete die Landeskirche ihr ehrgeizigstes Nachwendeprojekt und verlagerte die Einrichtungen an andere Orte. Den Hauptteil ins Zinzendorfhaus nach Neudietendorf.

Das Gelände, die acht dreistöckigen Häuser und die dazu gehörenden Bungalows und Nebengelasse übernahmen die beiden in Reinhardsbrunn ansässigen gemeinnützigen Vereine Forum Westthüringen und Neue Arbeit auf dem Lande (NALiT).

Die Eigentumsverhältnisse konnten geklärt werden und die Vereine entwickelten soziale, kulturelle und touristische Projekte zur Nutzung des Geländes. Es entstanden ein Spätaussiedlerübergangswohnheim, ein Kinder- und Jugendhaus und ab 2001 konnten von Jahr zu Jahr insgesamt fünf Häuser als Internat des Sprachenspezialgymnasiums Salzmannschule Schnepfenthal hergerichtet werden.

Für den wirtschaftlichen Betrieb gründeten die Vereine die ZEITZEICHEN GmbH.

Nachdem direkt an der Schnepfenthaler Salzmannschule ein neues Internat gebaut worden war, endete 2009 der Internatsbetrieb im Klosterpark. Das war für die Landeskirche Anlass, die Anlage zum Verkauf auszuschreiben. Der Eigentümerwechsel erfolgte 2011. Das Gesamtgelände wurde mehrfach geteilt und an private Besitzer verkauft.

Einzig das ehemalige Heizhaus der DDR-Ferieneinrichtungen wird noch als soziale und kulturelle Begegnungsstätte genutzt. Hier haben die beiden Vereine Kirchen und Tourismus e.V. und der Förderverein für Schloss und Park Reinhardsbrunn e.V. eine neue Heimat gefunden. Die Gebäude wurden umfassend umgebaut zu einem Ausstellungszentrum mit Begegnungscafé und der Ort für zukünftiges Engagement geschaffen.

EhemaligeJohanniskirche
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